Warum habe ich mich oder mein Schreiben aufgegeben?

Heute Abend gibt es ein heikles Thema:
Ich stelle mich der Frage (n): Warum habe ich mich aufgegeben?
Warum habe ich das Schreiben aufgegeben?
Warum habe ich nicht mehr an mich selbst geglaubt?
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Dieser Text soll keine Schuldzuweisung sein, er ist eher eine Art „sich Gedanken- machen“, um dann wieder nach vorne schauen zu können.
Die Arbeit an Eliantis, die in mehreren Phasen lief, hat mich am Ende sehr gefordert. Es ist für einen Jung- Autoren ein echt großer Unterschied, ob man Lyrik schreibt, Kurzgeschichten oder einen wirklich echten Roman! Versteht das nicht falsch- überarbeiten muss man alles, ob Lyrik oder Roman. Aber es ist einfach anders! Es gibt sogar Lektoren, die nicht alles lektorieren. Es gibt Lektoren, die Lyrik nicht lektorieren, sowie Lektoren, die Lyrik liebend gerne lektorieren, aber dir beim Fantasyroman eine Absage erteilen, da es nicht ihr Fachgebiet ist.
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Ich war sehr unglücklich über den Misserfolg des Buches, unglücklich über Rezensionen… Aus rein privaten Gründen schloss ich mich im Herbst 2020 einer Hexenschule an 🙂 , was zu einem vermehrten Interesse am Druidentum und Keltentum führte. Ich schwankte- sollte ich Keltologie studieren oder zum OBOD, um etwas über das Druidentum zu lernen? Oder doch lieber Germanistik (neeee…) oder vielleicht Anglistik oder Skandinavistik? Ich erwog es tatsächlich sogar, noch einmal umzuziehen, verwarf den Gedanken jedoch rasch wieder, und entschied mich für das Zweitstudium beim OBOD, das ein Fernkurs ist. Und hatte ein schlechtes Gewissen. Ich hatte das Gefühl, um eine gute und anerkannte Autorin zu werden, muss ich zwingend etwas „richtiges“ studieren.
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Mit diesen zwei Studiengängen bin ich gut ausgelastet, neben dem 30h Job und dem Schreiben (was ja gar nicht mehr stattfand).
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Dann kam der Mai 2021. Ich wurde krank. Bis zum heutigen Tag gibt es keine offizielle Diagnose meiner Krankheit. Fakt war, ich war 1 Monat lang nur 1 Stunde hoch und musste danach liegen. In dieser Zeit habe ich mich aus diversen Gründen entschieden, die Heilpraktikerausbildung zu beginnen (hier muss ich vielleicht anmerken, da ich bereits 2004-2007 die Ausbildung gemacht habe und damals die schriftliche nicht bestanden habe). Da ich auch gleich loslegen wollte, wollte ich „nebenbei“ noch Ayurveda lernen (Gesundheitsberatung). Da ich voller Motivation war, überlegte ich auch, welche anderen Therapieverfahren ich alle noch lernen wollte.
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Ganz egal, ob Autor, ob Heilpraktiker, eine Selbstständigkeit birgt immer ein finanzielles Risiko. Beim Autoren ist es relativ überschaubar, wie hoch die Coverkosten und Lektoratskosten sind, weiß man irgendwann, vorausgesetzt, man arbeitet immer mit denselben Personen zusammen.
Aber HP? Da wären zum einen die Anschaffungskosten für das Praxismobiliar. Zum anderen sitzt man möglicherweise ein halbes oder ein Jahr alleine in der Praxis. Ohne Kunden. Somit Zeit, die man auch in seinem Brotjob verbringen könnte… Da stellt sich die Frage, möchte man soviel Geld in eine teure Ausbildung stecken, OBWOHL es ungewiss ist, das man besteht, OBWOHL es ungewiss ist, ob man Kunden bekommt oder nicht.
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Dann gab es für mich ganz grob zwei Schlüsselereignisse:
1. Ich war auf einer Veranstaltung. In meiner freikirchlichen Zeit hätte ich nicht dorthin gedurft. Wir sollten uns alle hinlegen, entspannen, und gerade in dem Moment, wo ich mich entspannen wollte, sah ich vor meinem inneren Auge meinen Pastor. Während der ganzen Räucherreise habe ich fast nur geweint, ich war schockiert darüber, was für einen Einfluss dieser Mensch im Nachhinein noch auf mich hat.
2. Circa zwei Wochen später (also vor paar Tagen) träumte ich von meiner alten Gemeinde. Ich habe im Traum dort übernachtet, um zu einem Seminar zu gehen- also einem nichtchristlichen Seminar, einem Seminar, was aus Sicht der Gemeindeleitung verboten wäre.
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Es ist mir immer noch ein herzensanliegen, über diese Gemeinde zu schreiben. Aufklärung zu betreiben.
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Ich habe mich entschieden, das ich die HP Ausbildung doch nicht mache. Ich möchte wieder für die Leser dasein, diese erfreuen, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Sie zum Nachdenken anregen. Ihre Herzen bewegen.

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